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Hennenalpe (1420 m)

Lage:

Die Hennenalpe befindet zwischen den Ortsteil Mittelberg (Parzelle Alpenwald) und Baad.  Das Alpgebäude befindet sich heute leicht erreichbar durch einen im Jahr 2003 komplett neu gebauten Güterweg, welcher an der Alphütte vorbei Richtung Stutzalpe führt. 

Geschichte:

Schauen wir auf historische Karten so war die Hennenalpe dort überall deutlich eingezeichnet. Es war eine große Alpe und sehr lange bereits bewirtschaftete Alpfläche. Zur Hennenalpe gehörte damals noch das Gebiet bis ins Lüchle (Lüchlealpe), also alles oberhalb bis an die Ochsenhofer Köpfe und den Muttelberg und hoch bis an das Walmendingerhorn. Eine gefundene Steinplatte enthält die Jahreszahl 1386. Das Alpbuch startet im Jahr 1622. Andere Datierungen von Fink/Klenze handeln schon ab 1580. Dort fingen Streitereien zwischen den Besitzern der Hennenalp/Lüchle und den Bewohnern von Baad an und zogen sich in einigen Datierungen immer wieder bis ins späte 18. Jahrhundert. Es ging darum, dass die Bewohner von Baad auf den Schutz des darüberliegenden Waldes vor Lawinen geschützt sein wollten. Dieses Gebiet aber gehörte zur Hennenalpe/ Lüchle. Hier wiederum brauchte man früher viel Holz (zum Heizen, zum Bau der Ställe und Häuser, Zäune) und viel Weideland für die Kühe, Ziegen und Schafe um selber über die Runden zu kommen. Ammänner (Bürgermeister) und auch Gerichte mussten damals schon vermitteln. 1862 schließlich wurde eben durch ein Gericht jegliche Holzfällung des Lüchlewaldes oberhalb von Baad verboten.

Die Hennenalpe wurde in den inneren Teil (heutige Lüchlealp) und den äußeren Teil (Hennenalpe) getrennt. Auch hier gab es wie zu allen alten Zeiten strenge Regeln für die einzelnen Alpbesitzer, wer wo und wann Holz aus welchen Gebiet zu holen durfte. 

Es gab ein oberes Lager der Hennenalpe, welches sich zwischen Muttelberg und Walmendingerhorn in der Senke befand. Auf den Aufnahmen von 1950 ist noch ein Gebäudeteil zu sehen, auch vermerkt ein andere Name: Muttelbergalpe. Auf Luftbildern von 1990 sind die Gebäude vollkommen verschwunden.

Weiter kann auf den Luftbildern erkennen, dass bereits kurz vor 1970 das Schwenden (abschneiden von jungen Sträuchern und Fichten) auf dem Areal der Hennenalpe nicht mehr erfolgte und das Gebiet auf ca. 1400 Höhenmetern innerhalb weniger Jahrzehnte komplett aufgelassen wurde und daher verwaldete.

Außerdem wurde in diesem Gebiet wie auch am Heuberg vor 50 Jahren sehr viel Wald aufgeforstet und die stetige Lawinengefahr im Winter zu begrenzen. 

1951 ist erstmalig die Gemeinde Mittelberg zum Besitzer einer Alpe geworden. Die Hennenalpe. 

Denn am 20. Oktober 1871 wurde im Kleinwalsertal der Ortsverein Mittelberg gegründet, ein Verein für Volkswirtschaft und Ortskunde, der unter anderen Aufgaben auch die Hebung der Alpwirtschaft hatte. Dieser Verein erwarb die Hennenalpe mit dem Oberen Lager Muttelberg., um dort einen vorbildlichen Alpbetrieb einzurichten. Nach Auflösung des Verbandes im Jahr 1938 verwaltete Karl Leopold Fritz das Vermögen des Ortsvereins., das Ende Juli 1951 von der Gemeinde übernommen worden ist. Im Jahr 1951 wurden dort dann ausschließlich Jungstiere gehalten. 

Es scheint, dass leider die Zeiten eines vorbildlich geführten Alpbetriebes 1987 endgültig zumindest bei der Muttelbergalpe vorbei waren. Denn im Gemeindeblatt "Walser" von Dezember 1987 ist zu lesen:

Die Muttelbergalpe (Hütte) welche im Eigentum der Gemeinde Mittelberg steht, befindet sich in einen äußerst bedenklichen Zustand. Eine Ortsbesichtigung ergab, dass die Hütte einen verwahrlosten Eindruck macht. Auf Grund der festgestellten Mängel ist eine Sanierung nicht mehr möglich. Es wird deshalb diese Hütte abgebrochen. 

Im selben Walser stand dafür eine andere Meldung: Der Pachtvertrag der Hennenalpe mit Herrn Waldemar Albrecht aus Altmünster welcher 1987 abgelaufen ist, wird um weitere 5 Jahre verlängert.

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