Berghütten - Alphütten
im Kleinwalsertal
Untere Walmendingeralpe
Lage:
Zwischen Fuchsfarm und Auenhütte zweigt ein Güter- / Wanderweg links ab. Dieser führt durch den Wald immer aufsteigend zur "Unteren" Walmendingeralpe.
Man kann auch den Wanderweg absteigend vom Walmendingerhorn und der "Oberen" Walmendingeralpe diese Alpe erreichen.
Geschichte:
Erstmals urkundlich erwähnt im Zusammenhang mit der Alpe Hittenlitten im Jahre 1416.
Walmendingen ging 1444 durch Kauf in Walser Besitz über. Die Vorbesitzer waren Jos und Kaspar von Loubemberg (von Laubenberg-Stein), Kempten.
Man kann sagen es war eine kleine Walser Alpsiedlung mit vier Alpgebäuden und eine ehemals große Sennalpe wo Käse produziert wurde. Danach erfolgte die Umwandlung zu einer Melkalpe, wo die Milch ins Tal gebracht wurde. Nun ist es eine Galtalpe mit ausschliesslich Jungvieh. Laut Liste der österreichischen Agrargemeinschaften ist die Alpe Walmendingen aktuell 193,3 ha groß. Frühere Eintragungen hatte sie 64 Weiderechte (Obere+Untere Walmendinger Alpe).
Direkt bei der Unteren Walmendingeralpe führte ein alter Viehtrieb über den Streitgehren und Laubgehren zu den weiter hinten im Schwarzwassertal liegenden Alpen: Erst zum Knechtsälpele bzw. von dort dann weiter zur Melköde / Galtöde und Alpe Schwarzwasser. Die Alpe Walmendingen ließ sich natürlich für diese Wegerecht von den anderen Alpen bezahlen. Diese mussten sich zudem um den Erhalt des Weges kümmern. Ab 1666 durften aber diese drei Alpen nicht mehr über den Grund der Walmendingeralpe ziehen. Die Walmendingeralpe zahlte eine Ablöse an die anderen Alpen, die ja den Weg aufwändig die ganze Zeit vorher pflegten.
Noch bis in das Jahr 1950 war dies ein in Karten eingezeichneter Wanderweg, welcher aber durch die Aufgabe der Beweidung des Streitgehrens aufgelassen wurde und nun komplett zugewachsen ist.
Streitgehren heißt dieser Hang/ Parzelle, weil sich öfters ein Streit zwischen der Alpe Walmendingen und Knechtsälpele und der dortigen Weidegrenzen abspielte. Aufgeschichtete Grenz- Steinmauern und Stacheldrahtgrenzen im Wald bezeugen noch, dass dieses Gebiet bis vor 50 Jahren beweidet war. Durch die Aufgabe ist aber in kurzer Zeit der Hang mit Bäumen zugewachsen.
Auf einem Luftbild der 50er Jahre kann man den Grenzverlauf des Streitgehrens direkt mitten im Hang sogar gut erkennen. Denn ein damaliger Amann (Bürgermeister) hatte entschieden, dass in der Mitte dieses Grashangs von oben nach unten einen Zaun, ein sogenannter Friedhaag zu errichten sei. Das Holz mussten die beiden Alpen natürlich dann selber stellen. Die Grenze auf dem Luftbild, wo natürlich später dann Drahtzäune statt Steinmauern und Holzzäune genommen worden sind, zeigt die rechte Weide von der Alpe Walmendingen, welche bereits 1-2 Jahre nicht geschwendet wurde. Die andere Seite aber vom Knechtsälpele schon.
Da dieses Gebiet des Streitgehren sehr feucht und kühl ist, zudem auch ein Schneerutschhang war, ist als Pionierpflanze die Grünerle/ Alpenerle beim Auflassen von Weideland ganz schnell da. Man braucht Jahrzehnte und regelmäßiges Schwenden um diese bis 3 m hohen Büsche/ Bäume loszuwerden. Aber nach Nutzungsauflassung von Alpwiesen, kann man nach einer ersten Grünerlenbesiedelung als „Vorholz“ auch einen Aufwuchs und Verdrängung durch Fichte (und später Tanne und Buche) beobachten. Vor allem im Gebiet zwischen Walmendingerhorn bis Ochsenhoferköpfe und den dazu zum Schwarzwassertal liegen Hängen gut zu erkennen.
Die Weideflächen der Alpe Walmendingen starteten schon ab der Schwarzwassertalstraße und zwar 100 m vor der Schröflesäge wo der Güterweg abzweigt zur Walmendingenalpe. Die ganze untere Parzelle war ein großes Frühjahrsweidegebiet, bzw. ein zwei Heuhütten welche Mitten im Wald nun stehen bezeugen das hier die Gegend ganz anders ausgesehen hat. Fast alles dort wurde in den 50er Jahren aufgelassen und ist heute bewaldet.